Sonntag, 23. Januar 2011

Die "Minarett-Initiative" bestätigt die Kontakthypothese

Einer meiner Studenten kann mit Daten vom Schweizer Bundesamt für Statistik zeigen, dass vor allem in den Gemeinden für das Minarettverbot gestimmt wurde, in denen der Ausländeranteil gering ist. Daraus kann man den Schluss ziehen, dass besonders diejenigen Angst vor Ausländern haben, die gar keinen Kontakt mit ihnen haben. Das hatte Alport bereits in den 50er Jahren vermutet, als er seine Kontakthypothese aufstellte. Diese besagt, dass unter bestimmten Bedingungen ein Intergruppenkontakt zwischen Mitgliedern der Mehrheit mit Mitgliedern der Minderheit dabei helfen kann, Vorurteile und Ängste gegenüber der Minderheit abzubauen.
Ein schönes Beispiel dafür, dass bei der "Minarettinitative" mit abstrakten Ängsten der Leute gespielt wurden, und dass die Leute eben nicht für das Minarettverbot stimmten, weil sie schlechte Erfahrungen mit Ausländern gemacht haben.

Mittwoch, 19. Januar 2011

Neulich vor der Mata Hari Bar:

ich stehe mit einer Baslerin vor der Tür und unterhalte mich über den Ausgang in Zürich. Sie meint, dass sie ungern in Zürich ausgeht, weil die Zürcher ihren Akzent nicht mögen und sie das immer so spüren liessen. Darauf ich zu ihr, was soll ich denn sagen, mein Hochdeutsch führt bei Zürchern auch nicht zu Begeisterungsstürmen. Darauf dreht sich ein besoffener und mir unbekannter Typ, der mit seinen zwei Kumpels raucht, zu mir und meint: "Stimmt. Arschloch."

Witzig.

Freitag, 4. Juni 2010

Typisch Mann - typisch Frau

Das Schweizer Wissenschaftsmagazin "Einstein" (Donnerstags 21h auf SF 1) hat gestern einen kurzen Beitrag zu einem unserer Experimente zu Stereotype Threat gebracht:
Einstein vom 03.06.2010

Samstag, 14. November 2009

Aus dem Kontext gerissen: Eine Meldung zu einer Facebook-Studie und ihre Geschichte

Unsere Studie gibt die Interpretation, dass "Facebook-Verweigerer" (Morgenpost) mehr Berufserfolg als Facebook-Nutzer hätten, nicht her.

Im Jahr 2007 publizierten Ellison, Steinfield und Lampe eine Studie [1], in der sie einen Zusammenhang zwischen der Nutzungsintensität der Online-Plattform Facebook und dem sozialen Kapital von amerikanischen College-Studenten feststellten. Dies könne sich wiederum positiv in anderen Lebensbereichen auswirken. Zitat: "our findings demonstrate a robust connection between Facebook usage and indicators of social capital, especially of the bridging type. ... Such connections could have strong payoffs in terms of jobs, internships, and other opportunities" (S. 1164).

Meine Studentin Anett Cepela kam auf die Idee, die Studie zu replizieren. Mich wunderte an der Original-Studie, dass die Autoren die Nutzung von Facebook als unabhängige Variable verwendeten, d.h., die Nutzungsintensität von Facebook nicht mit weiteren Variablen erklärten.

Ich schlug daraufhin vor, die Studie um einen Persönlichkeitsfragebogen zu erweitern. Wir erstellten einen neuen Fragebogen, der die Skalen der Originalautoren verwendete: Facebook-Nutzungsintensität, soziales Kapital (bridging, bonding, maintaining), Selbstwert, und Lebenszufriedenheit. Zusätzlich enthielt er die "Big Five" Persönlichkeitsmerkmale Extraversion, Neurotizismus, Gewissenhaftigkeit, Verträglichkeit und Offenheit. [2]. Der Fragebogen war so gestaltet, dass zu Anfang gefragt wurde, ob man ein Profil auf Facebook habe. Wurde diese Frage mit Nein beantwortet, wurde gefragt, ob ein Profil auf einer anderen Plattform bestünde. Es folgten die Fragen zur Nutzungsintensität von Facebook oder, alternativ bei den Nutzern anderer Plattformen, zur Nutzungsintensität der am häufigsten genutzten Plattform. TeilnehmerInnen, die nirgends ein Profil hatten, wurden nicht nach Nutzungsintensität gefragt, konnten aber die anderen Skalen des Fragebogens beantworten. Die Zürcher Pendlerzeitung "20 Minuten" druckte einen Aufruf zur Teilnahme in ihrer Printausgabe.

Ca. 1000 Personen füllten den Fragebogen zumindest teilweise aus. Wir erhielten 681 vollständig ausgefüllte Fragebögen, davon 345 von weiblichen und 336 von männlichen Personen. Das Alter unser Befragten reichte von 13 bis 89 Jahre, mit einem Durchschnittsalter von 27 Jahren. 573 der Befragten gaben an, ein Profil bei Facebook zu haben. Davon hatten mehr als die Hälfte (335) noch ein Profil auf einem anderen sozialen Netz (z.B. mySpace oder XING). 46 der Befragten hatten kein Profil bei Facebook, aber bei einem anderen Netzwerk. Nur 62 Personen gaben an, überhaupt kein Profil auf irgendeinem sozialen Netzwerk zu haben. Letztere waren im Durchschnitt 37 Jahre alt, die Nutzer von sozialen Netzwerken waren im Durchschnitt 26 und gaben an, im Durchschnitt 187 Freunde auf ihrem meistbenutzten sozialen Netzwerk zu haben.

Wir haben anschliessend für die Nutzer von sozialen Netzwerken analysiert, welche Faktoren ihre Lebenszufriedenheit beeinflussen. Genau genommen haben wir ein Strukturgleichungsmodell in LISREL mit den latenten Variablen Extraversion, soziales Kapital, Facebooknutzung und Lebenszufriedenheit berechnet. Wir verwendeten zur Parameterschätzung den WLS-Algorithmus für ordinal skalierte Daten [3].

Im Ergebnis zeigt sich tatsächlich, dass eine höhere Nutzungsintensität (mehr Freunde, mehr Zeit auf der Plattform) dazu führt, dass die Nutzer über mehr soziales Kapital verfügen und zufriedener sind, wenn man ihre Persönlichkeit ausser acht lässt. Nimmt man jedoch die Extraversion als Persönlichkeitseigenschaft in die Berechnung auf, verschwinden die Zusammenhänge fast gänzlich: Je stärker die Extraversion eines Menschen, desto mehr soziales Kapital hat er, und desto mehr ist er auf Facebook unterwegs und desto zufriedener ist er. Aber diese drei Dinge hängen vor allem von der Persönlichkeit ab. Die Effekte der Facebook-Nutzung auf das soziale Kapital und auf die Lebenszufriedenheit sind unter Berücksichtigung der Effekte der Extraversion kaum vorhanden. Genau gesagt: Der standardisierte ß-Koeffizient zwischen Facebook-Nutzung und bridging social capital beträgt in Gegenwart der Extraversion nur 0.08. Laut Cohen [4] kann man bei Korrelationen unter .10 nicht mal mehr von einem schwachen Effekt sprechen.

Das war das zentrale Ergebnis unserer Studie. Dieses Ergebnis halte ich statistisch für abgesichert und belastbar. Die Ergebnisse stehen somit im Widerspruch zu den Ergebnissen der Amerikaner.

Leider habe ich mich dazu hinreissen lassen, die 62 Personen in unserer Stichprobe, die nicht auf Facebook sind, mit den 619 Nutzern von sozialen Netzwerken (573 Facebooknutzer + den 46 Nutzer anderer Netze, die nicht auf Facebook sind) explorativ zu vergleichen. Es zeigte sich eine leicht erhöhte durchschnittliche Lebenszufriedenheit bei den Nicht-Nutzern (M = 5.39) als bei den Nutzern (M = 5.11, t(74.16) = 1.83, p = .07, Cohens d = 0.24). Dies war nicht auf Alterseffekte zurückzuführen, da Alter und Lebenszufriedenheit in der Gesamtstichprobe schwach negativ zusammen hingen (ß = -.06, p = .08). Der Unterschied zwischen den Gruppen in der Persönlichkeitseigenschaft Gewissenhaftigkeit fiel etwas deutlicher zugunsten der Nicht-Nutzer aus (t(73.70) = 2.36, p = .02, Cohen's d = .32). Allerdings gab es in der Gesamtstichprobe einen schwachen positiven Zusammenhang zwischen Alter und Gewissenhaftigkeit (ß = .12, p = .001). Deshalb kann dieser sowieso kleine Effekt auf das Alter der Teilnehmer in den unterschiedlichen Nutzergruppen zurück geführt werden. Alle Analysen, die ich in diesem Absatz berichtet habe, habe ich explorativ gerechnet. Die Effekte sind schwach und aufgrund der sehr kleinen Gruppe der Nicht-Nutzer (62 Personen) nicht belastbar. Von Repräsentativität ganz zu schweigen.

Nun habe ich einer Mitarbeiterin unser Kommunikationsabteilung ein Interview zu den Ergebnissen unserer Studie gegeben, deren Ergebnisse noch nicht mal publiziert sind. Das war wahrscheinlich mein zweiter Fehler. Der dritte Fehler war, im Interview nicht nur die belastbaren Ergebnisse zu berichten, sondern auch die explorativen. Ich habe dabei auch Studienergebnisse von dritter Seite berichtet [5], die einen Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und Berufserfolg herstellen. Ich habe mich dabei zu der Aussage hinreissen lassen, dass man vermuten könnte, dass Facebook-Nutzer weniger Gewissenhaft seien und weniger Berufserfolg hätten, als Nicht-Nutzer. Ich habe das sofort relativiert, indem ich auf den Alterseffekt und auf die sehr kleine Gruppe der Nicht-Nutzer hingewiesen habe. In dem Artikel, den die Kommunikationsabteilung unserer Universität geschrieben hat, wurden die explorativen Ergebnisse auch erst am Schluss berichtet. Dort steht:
Und wie fühlen sich die Nicht-Nutzer von Facebook? Von den total 681 Befragten hatten 46 kein Profil bei Facebook, jedoch bei einem anderen Netzwerk, und 62 gaben an, überhaupt kein Profil auf irgendeinem sozialen Netzwerk zu haben.
«Aufgrund der kleinen Anzahl der Teilnehmer gänzlich ohne Facebook-Erfahrung muss man die Aussagen zu dieser Gruppe mit Vorsicht geniessen», warnt Meyer. Doch könne man sagen, dass der sich abzeichnende Trend eine interessante Implikation habe: Mehrere Studien zeigen, dass Gewissenhaftigkeit – eines der Big-Five-Merkmale – positiv mit dem Berufserfolg zusammenhängt.

Die Ergebnisse der Facebook-Studie legen nun nahe, dass die Nicht-Nutzer eher gewissenhaft sind. Daraus könne man rückfolgern, dass engagierte Facebook-Nutzer weniger Berufserfolg haben als solche, die Facebook wenig oder gar nicht nutzen. «Denn Menschen, die nicht auf sozialen Netzwerken sind, sind gewissenhafter und sie haben in der Regel mehr Berufserfolg», so Meyer. Allerdings sind sie auch älter als die Facebook-Nutzer, was bei diesen Ergebnissen eine Rolle spielen könnte. Weitere Studien sollen mehr Klarheit bringen.
Das ist so weit in Ordnung. Der Satz «Denn Menschen, die nicht auf sozialen Netzwerken sind, sind gewissenhafter und sie haben in der Regel mehr Berufserfolg» gilt natürlich nur in den genannten Beschränkungen. Ich wünschte nur, ich hätte ihn so nicht stehen lassen. Die Presse hat den Bericht aufgegriffen. Aus "Facebook allein macht nicht glücklich" wurde erst "Facebook macht nicht glücklich". Beim Tagesanzeiger konnte ich den entsprechenden Artikel noch korrigieren lassen, aber die Agenturmeldung der SDA war nicht mehr aufzuhalten. Auf Google News finden sich schon 37 Meldungen, wenn man nach "Universität Zürich Facebook Studie" sucht. Die Studie wurde von den Medien gierig aufgenommen und auf den verhängnisvollen Satz reduziert:

"Erfolgreicher im Beruf - ohne Facebook" (Berliner Morgenpost)

"Facebook-Verweigerer sind erfolgreicher im Job" (Welt Online)

"Forscher streiten über Facebook-Studie" (Express)

"Studie: Facebook-Muffel im Job erfolgreicher" (Bild - allerdings neben der Schlagzeile noch einer der richtigsten Artikel)

Bei der NZZ ist unter dem verkürzten Titel "Facebook macht nicht glücklich" immerhin aufgefallen, dass die verschwindend kleine Anzahl der Nicht-Nutzer in unserer Studie in der Presse irgendwie verloren ging. Den Redakteuren beim Handelsblatt war das auch egal ("Facebook macht nicht glücklicher").

Das wird mir eine Lehre sein. So wird ein Satz aus dem Kontext gerissen und zu einer Meldung. Unsere Studie gibt die Interpretation, dass "Facebook-Verweigerer" (Morgenpost) besser im Job als Facebook-Nutzer seien, nicht her. So steht es jetzt aber überall im Internet zu lesen. Ich werde mich nie wieder vor der Presse zu Spekulationen hinreissen lassen. Und ich berichte nicht noch mal von Ergebnissen, bevor sie publiziert sind.

[1] Ellison, N., Steinfield, C., & Lampe, C. (2007). The benefits of facebook "friends:" Social capital and college students' use of online social network sites. Journal of Computer-Mediated Communication, 12, 1143-1168.

[2] Körner, A., Geyer, M., Roth, M., Drapeau, M., Schmutzer, G., Albani, C., . (2008). Persönlichkeitsdiagnostik mit dem NEO-Fünf-Faktoren-Inventar: Die 30-Item Kurzversion (NEO-FFI-30). Psychotherapie, Psychosomatik, medizinische Psychologie, 58, 238-245.

[3] Jöreskog, K. G., & Sörbom, D. (1993). Structural equation modeling with the simplis command language. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum Associates.

[4] Cohen, J. (1988). Statistical power analysis for the behavioral sciences. Hillsdale, NJ: Lawrence Erlbaum.

[5] Barrick, M., & Mount, M. (1991). The Big Five personality dimensions and job performance: A meta-analysis. Personnel Psychology, 44, 1-26.

Dienstag, 25. August 2009

Energy Zürich entschuldigt sich bei mir für antideutschen Rassismus

Heute morgen hatte ich mich tierisch über den antideutschen Rassismus aufgeregt, den eine Anruferin auf Energy "Mein Morgen" verbreiten durfte. Ich habe eine fast gleich lautende E-Mail an das Energy-Mein-Morgen-Studio und an die Energy-Redaktion geschickt. Sowohl der Moderator, dessen Namen ich auf seine Bitte hin aus diesem Post entfernt habe, als auch Reto Suter von der Programmleitung, haben sich per E-Mail bei mir entschuldigt.

Reto Suter schreibt:
Hallo Bertolt

Vielen Dank für dein Mail.

Du hast selbstverständlich Recht. Das Gespräch, wie es heute morgen bei uns über den Sender ging, war absolut nicht okay. Unser Moderator hätte in diesem Fall unbedingt sensibler sein müssen. Er hat mir aber versichert, dass es keinesfalls seine Absicht war, die Deutschen in Misskredit zu bringen.

Selbstverständlich kommt diese Einsicht spät. Ich hoffe aber dennoch, dass sie dich zumindest ein bisschen besänftigen kann.

Beste Grüsse

Reto Suter
Programmleitung
Der Moderator schreibt:
Guten Tag Herr Meyer

Ich verstehe Ihren Unmut! Absolut. Und ich muss Ihnen Recht geben.

Ich hätte diese Frage nie im Zusammenhang mit Türken gestellt. Und jetzt fragen Sie sich sicher: wo liegt denn da der Unterschied? Es tönt ein bisschen blöd, aber wissen Sie, für mich sind deutsche Leute in der Schweiz nicht wirklich Ausländer. Wir verstehen einander, wir mögen einander, wir haben keine Berührungsängste, zudem sind die Deutschen kulturell und gesellschaftlich meines Wissens auch ziemlich ähnlich gepolt, wie wir Schweizer. Von daher habe ich mir gar nicht viel überlegt, als ich die Frage "gibt es etwas, das dich an den Deutschen nervt?" gestellt habe. Ehrlich gesagt habe ich mir zu wenig überlegt. Schade.

Aber ich gebe Ihnen, wie eingangs erwähnt, absolut Recht. Es war mir eine Lehre und ich bin Ihnen dankbar für das Feedback. Ich kenne viele Deutsche und da gehört frotzeln und sticheln immer wieder dazu, so wie ich als Berner hier in Zürich immer ein bisschen in die Pfanne gehauen werde (im positiven Sinne).

Nur kurz: zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich die Situation sehr wohl aufgefangen habe. Möglicherweise ein bisschen spät. Zudem hatten wir noch den andern Kandidaten am Draht, der sich nur positiv geäussert hat. Das Ende des Gesprächs war: "so Monya, jetzt noch die Entschuldigung an die Adresse deutscher Leute" - was sie dann auch getan hat.

Aber grundsätzlich stimme ich Ihnen zu und entschuldige mich hiermit in aller Form bei Ihnen und bei Leuten, die sich angegriffen gefühlt haben.

Liebe Gruess und schalten Sie doch wieder ein. Wenn einer (ich) nen Bock schiesst, dann heisst das noch lange nicht, dass das ganze Programm für die Katz ist.
Schöne Tag.


Chapeau. Das kommt ja nicht häufig vor, dass sich Leute so deutlich für Ihr Fehlverhalten entschuldigen. Mein Zorn ist jedenfalls etwas besänftigt. Jetzt fehlen meiner Meinung nach noch zwei Dinge: Erstens, eine öffentliche Entschuldigung von Energy und zweitens ein offener gesellschaftlicher Diskurs, wie in der (deutschsprachigen) Schweiz mit uns Deutschen umgegangen wird.

Montag, 24. August 2009

Antideutscher Rassismus - zum Beispiel auf Energy Zürich

Gerade bei Energy Zürich Mein Morgen. Moderator zu Anruferin: "Und Dunja, hast Du etwas gegen die Deutschen?" Dunja: (... es folgen die typischen antideutschen Sprüche, können kein Mundart, etc.) Der Moderator sagt dazu erst mal: Nichts. Dunja darf ganz Zürich ihre Vorurteile über die inzwischen grösste Ausländergruppe des Kantons mitteilen.

Man stelle sich vor, ein Moderator von Energy Berlin hätte eine Anruferin gefragt, ob sie etwas gegen die Türken hätte. Und die hätte dann ganz Berlin erklärt, warum die Türken scheisse sind. Das wäre UNDENKBAR. Ich finde es unfassbar, dass Rassismus gegenüber uns Deutschen hier in Zürich inzwischen salonfähig ist. Gerade letzte Woche ist eine deutsche Freundin von mir an der Migros-Kasse von einer anderen Kundin angemacht worden, dass sie gefälligst Mundart sprechen solle. (
Wobei uns Deutschen ja gerne gesagt wird, es gäbe nichts peinlicheres, als Deutsche, die versuchen, Mundart zu sprechen) Woraufhin alle anderen Kunden in der Warteschlange einstimmten und die Gelegenheit nutzten, ihr mal so richtig die Meinung über die Deutschen zu sagen.

Ich bin angewidert - vom alltäglichen antideutschen Rassismus in dieser Stadt. Es ist schlicht und einfach zum kotzen.

Donnerstag, 30. Oktober 2008

"STOPP DEUTSCHE EINWANDERUNG"

Das stand auf einem Aufkleber, den ich heute Morgen in der Zürcher S-Bahn gesehen habe.