Mittwoch, 19. Dezember 2007

Vom Reinfallen am Rheinfall

Falls Ihr 26 Minuten Zeit habt und mal sehen wollt, was für eine irre Mischpoke die Blochers sind, die die Schweiz bis zum vergangenen Donnerstag offenbar gemeinsam (mit-)regiert haben, empfehle ich dieses Video. Mit Dank an meine Kollegin Andrée.

Der Grund für die Schweizer Sauberkeit:

Der Schmutzli. Ich bin mir sicher. In der Schweiz wird der Nikolaus Sämichlaus vom Schmutzli begleitet. Das ist wohl so ähnlich wie in Deutschland mit dem Nikolaus und dem Knecht Ruprecht, obwohl mir letzterer nie so richtig in Erscheinung getreten ist. Hier ist der Schmutzli jedenfalls sehr präsent, er steht immer neben dem Sämichlaus: Schwarzbraune Kutte, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen, ein wilder schwarzer Islamistenbart, der das Gesicht fast vollständig verdeckt, in der Hand einen Sack. Der Schmutzli sagt kein Wort. Aber wenn die Kinder nicht artig waren, steckt der Schmutzli sie in seinen Sack und nimmt sie für immer mit in den Wald.

Hallo!? In Deutschland gibts ein bisschen Dresche mit der Rute, aber in der Schweiz steht die Perspektive auf dauerhafte Entführung in den dunklen Wald! Da würd ich mir als Kind auch zwei mal überlegen, ob ich mein Zimmer aufräume oder nicht, bei solchen Aussichten! Deshalb meine These: Der Schmutzli traumatisiert Schweizer Kinder schon in frühester Kindheit so nachhaltig, dass sie immer folgsam sind. Dazu gehört Sauberkeit und Ordung und dieses Trauma bleibt für immer. Deswegen ist hier alles so ordentlich. Fröhliche Weihnachten.

Freitag, 14. Dezember 2007

Erdbeben!

Eine Kollegin stürmt in mein Büro und verkündet, dass ich gerade Zeuge einer Revolution in der Schweiz würde. Was ist geschehen? Der Spiegel betitelt es mit einem "politischen Erdbeben in der Schweiz". Lasst mich erklären:

In Deutschland wählt das Parlament den BundeskanzlerIn und er stellt ein Kabinett aus Ministern zusammen, dem er vorsteht. In der Schweiz wählt das Parlament ein siebenköpfiges Gremium, den Bundesrat. Die Bundesräte sind gleichzeitig die Minister, aber sie regieren das Land gemeinsam als Gremium. Das Amt des Bundeskanzlers rotiert unter den Bundesräten und hat nur eine repräsentative Funktion. Die Schweiz wird also - ziemlich einzigartig - offiziell von einem Gremium regiert. Bisher war dieses Gremium nach der sog. "Zauberformel" (2 + 2 + 2 + 1) immer anteilig von allen grossen im Parlament vertretenen Parteien besetzt, weshalb die Schweiz sozusagen permanent durch eine Allparteienkoalition regiert wird. Seit der vorletzten Wahl war der Ultranationalist und Chef der rechtsnationalen SVP (Autorin der Schafskampagne) Christoph Blocher einer dieser Bundesräte (Justizminister). Die SVP ist aus den Wahlen vor einigen Wochen mit ca. 30% wieder als stärkste einzelne Partei hervorgegangen und Christoph Blocher kandidierte wieder für einen Sitz im Bundesrat. Am Donnerstag war Bundesratswahl im Parlament und bisher wurden dabei immer alle Kandidaten auch gewählt. Bis Donnerstag.

Am Donnerstag haben die anderen Parteien einfach eine weitere Kandidatin für einen Sitz im Bundesrat aufgestellt, die SVP-Frau Eveline Widmer-Schlumpf. Das kuriose in der Schweiz ist, dass man einer Nominierung zur Bundesrätin nicht zustimmen muss - die arme Frau war nicht mal anwesend. Und dann hat das Parament sie einfach gewählt. Daraufhin musste sie ganz schnell in den Zug steigen und nach Bern fahren, wo Ihre SVP-Fraktion sie bekniet hat, die Wahl nicht anzunehmen - dann hätte man Blocher wieder aufstellen können. Aber sie hat angenommen! Sie und der andere SVP-Bundesrat wurden daraufhin aus der SVP-Fraktion ausgeschlossen und die SVP grummelte, sie wolle jetzt in die Opposition gehen. Und Blocher ist nicht mehr Bundesrat! Die Schweiz jubelt und ich mit.

Montag, 5. November 2007

Was macht die Kunst?

Schon vor einigen Wochen war ich auf einer ganz wunderbaren Messe für moderne Kunst in in den ABB-Hallen Zürich. Ganz viele Galerien und Künstler stellten Verkäufliches aus; grossformatige Fotografien von Eisbergen lagen sehr im Trend.

Die grossformatigen (und erstaunlich bezahlbaren) Fotos der Berliner Galerie LUMAS haben mir besonders gut gefallen.



Neben der Ausstellungshalle, die früher mal eine Fabrikhalle der ABB war, ist eine Brachfläche mit einer Stahlkonstruktion bebaut worden, die an eine Fabrikhalle erinnert, aber ein hängender Garten ist:





Samstag, 3. November 2007

Bist Du ein Migros-Kind oder ein Coop-Kind?

Diese Frage stellte neulich eine Kollegin von mir einer anderen. In dieser Frage steckt so viel Schweiz drin dass es kracht. In der Schweiz gibt es nur zwei Supermarktketten. Das stimmt natürlich nicht, es gibt schon noch ein paar mehr, aber da kauft man als Schweizer nicht. Für die Schweizer gibts nur Migros (sprich: Migro) und Coop (sprich: Kohp). Und die Frage ob Migros oder Coop ist ungefähr so wie die Frage nach Homo- oder Hetero oder nach Evangelisch oder Katholisch:
  • Es ist eine ernste Angelegenheit.
  • Es ist eine Frage der eigenen Identität.
  • Beides schliesst sich gegenseitig aus.
Die Unterschiede zwischen beidem? Ein objektiver Schweizer hat mir das so erklärt: Migros ist aus einer Genossenschaftsidee hervorgegangen, Familien sollen sich vom Sortiment ausgewogen ernähren können (deswegen gibts bei Migros auch keinen Alkohol und keine Zigaretten), Migros engagiert sich itensiv für die Gesellschaft, und Coop ist genauso teuer bloss ohne gesellschaftliches Engagement.
Meine Wahrnehmung: Migros ist eine Krake, die überall ihre Finger drin hat: Es gibt Migros-Volkshochschulen, Migros-Tanzschulen, Migros-Heizöl, Migros-gespnserte Museen, undundund und damit sich Migros das alles leisten kann kostet eine Gurke bei Migros 1 EUR und eine Packung Schinken kostet 4 EUR. Und weil die Schweizer das gewöhnt sind, verkauft Coop zum gleichen Preis, nur dass es da noch Alk dazu gibt. Und weil Migros auch lieber Geld verdient als die Gesellschaft behütet, hat Migros noch den Schweizer Discount-Supermartkt Denner gekauft und vertreibt dort den Alkohol. Aber offiziell gibts ja beim Migros keinen Alk. Damit keine Misserständnisse aufkommen: Ich gehe auch lieber zu Migros, weil ich das Gefühl habe, dass man dort noch einige Sachen billiger als beim Coop bekommt.
Die Schweizer Verbundenheit zum Migros ist so unerschütterlich, dass nur selten woanders eingekauft wird. Deshalb wachsen die Kinder hier mit der Migros-Produktpalette auf: Migros-Kinder eben.

(soweit ich weiss steht ist der Name Migros aus dem Französischen demi en gros hervorgegangen. Der Ur-Migrogründer hat Grundnahrungsmittel in so grossen Mengen (en gros) eingekauft, dass er sie an die Hausfrauen für die Hälfte des üblichen Preises (à demi) verkaufen konnte)

Maximale Sitzdauer nicht überschreiten

Ausgang

Urs war gestern in der Stadt und wir haben einen tollen Abend miteinander verbracht. Erst hat er mich in den Zeughauskeller am Paradeplatz zu einem zünftigen Schweizer Abendessen eingeladen (leider habe ich den Namen der Wurst vergessen, die es gab), bei dem ich einen guten Blick auf die halbautomatische Flugabwehrkanone aus den 60ern hatte, die über einem der Eingänge zum Restaurant thront. Ist leider auf dem Foto nicht zu sehen. Was haben die Schweizer bloß mit ihrem Militär? Ich raffs nicht.

Wir sind dann ins La Perla, einem ehemaligen Kuzwarenladem an der Langstrasse, auf eine Vernissage gegangen. Eine Freundin von meiner Kollegin Seraphina (rechts im Bild) hatte dort gestern Austellungseröffnung.
Ich würde es mal als Minimal Art bezeichnen:
Urs hat es auch sehr gut gefallen.

Anschliessend mussten noch ein paar Kaltgetränke im Casablanke konsumiert werden. Wir treffen Urs' Freund Marco und amüsieruns uns prächtig. Das Casablanca wird meine neue Stammkneipe.

Jedem sein Gewehr

Es ist tatsächlich so, dass jeder Schweizer, der in der Armee war (und das waren die meisten), sein Sturmgewehr samt Munition zu Hause hat. Die Wehrdienstleistenden nehmen ihr Gewehr auch offensichtlich nach Feierabend mit nach Hause, denn ich ich begegne in der Bahn ständig Gruppen von Soldaten, die ihre dicke Wumme lässig umgeschnallt haben. Ich finde den permanenten Anblick von Sturmgewehren mit Magazin drin sehr verstörend:

Die schönte Uni der Welt...

...ist die Universität Zürich, meine neue Alma Mater und Arbeitgeberin. Das Hauptgebäude ist wunderschön im Zentrum am Hang gelegen. Das Gebäude selbst ist der Hammer, von aussen...



..wie von innen:


Das ist der frischsanierte Lichthof im Hauptgebäude der UZH. Ich finds wun-der-schön.

Sonntag, 28. Oktober 2007

Die PWG Stiftung zum Erhalt von preisgünstigem Wohnrum in der Stadt Zürich

...ist meine beste freundin. denn ihr gehört die wohnung, für die ich diese woche den mietvertrag unterschrieben habe. und weil die pwg eben das tut was sie tut ist die wohnung rin schnäppchen. Ich bin begeistert:

- 3 Zimmer, d.h. gross genug für Daniel und mich, er kann gleich enziehen, wenn er in Glasgow fertig ist
- Dunkle Parkettböden in allen Räumen, Stein im Flur
- Hammer-Aussicht über Zürich (4. Stock, schön hell)
- Gasherd
- 2 Balkone
- Zwei Zimmer gehen nach Süden
- zwar am Rand von, aber immer noch im Trend-Kreis 4
- der Vermieter streicht vorm Einzug
- Dachboden- und Kellerabteil, Waschmaschinen fürs Haus im Waschkeller
- gefühlte 600 CHF unter regulärem marktpreis. das ist so geil, so bleibt was für daniels studium übrig.

Nachteile:

Das Haus sieht von aussen nicht soo toll aus... erbaut in den 40ern würde ich schätzen. Dreckiger Waschbeton mit Bauhaus-Touch.. Aber irgendwie hat es auch was:

Die Hohlstrasse ist laut und viel befahren an der Stelle... bestimmt auf Prezlauer-Allee-Niveau.

Sie ist ein bisschen ab vom Schuss, die nächsten coolen Kneipen sind 2-3 Bushaltestellen entfernt. Der Trolleybus fährt aber vor der Haustür und zur nächsten S-Bahnhaltestelle (Hardbrücke) kann man laufen. Wir wohnen immer noch zentraler als 90% aller Zürcher. Bei dem Preis musste ich einfach zuschlagen. Ausserdem ist das neue Fussballstadion gleich um die Ecke (5 Minuten max), das heisst, wir haben die EM nächstes Jahr vor der Haustür.

Ich weiss noch nicht genau, wann ich rein kann, wahrscheinlich um den 08.11.

Die Wohnung habe ich auf die Art bekommen, von der alle erzählen, dass es die einzige Möglichkeit sei, hier etwas vernünftiges zu finden: Privat und unter der Hand. Eine Freundin von einem Arbeitskollegen hat in ihrem Freundeskreis kurzfristig einen Nachmieter gesucht (in der Schweiz darf man immer nur einmal im Jahr zum 30.09. regulär kündigen), mein Arbeitskollege hat sie angerufen und mich empfohlen, ich hab die Wohnung noch am selben Tag besichtigt, sie hat mich der PWG als einzigen Nachmieter vorgeschlagen und die PWG hat mir die Wohnung gegeben. Letzte Woche habe ich den Mietvertrag unterschrieben und die Kaution und die erste Miete bezahlt.

Ich freu mich so! Jetzt müsst Ihr mich natürlich auch mal besuchen kommen, ist ja klar. Easyjet fliegt zum Beispiel von Hamburg nach Basel, von dort ist es 1h mit dem Zug, Airberlin fliegt sogar billig direkt von Hamburg nach Zürich und vom Flughafen Zürich sind es nur zwei S-Bahnstationen zu mir.

Wir sind Helden

Was der geneigten berliner homolette der mittwoch abend im nbi, ist dem zürcher liebhaber tiefgehender männerfreundschaftn der mittwoch in der heldenbar. lockere bankerjungs die zu zum feierabend anzugshose gegen jeans getauscht und die krawatte abgenommen haben vermischen sich im trauten suff mit zotteligen studenten und knallengen röhrenjeans, die im american apparel slo-mo durchs gewimmel defilieren. wenns warm ist kann man draussen an der limmat abhängen, drinnen guter elektro, 0 franken eintritt und das bier für nur 5, rchter discount für schweizer verhältnisse. schönschön. öfter machen.

Wohnungssuche

Wohnungssuche in Zürich ist echt ätzend. Berlin verdirbt einen ja sehr in bezug darauf, was man als monatsmiete für angemesen hält. aber ein schäbiges berliner ofenheizung-unsanierter-altbu-loch kostet so viel wie zwei bier in einer zürcher kneipe. das ist leider so, hab ich am freitag ausprobiert (die zwei bier können doch unmöglich 120 franken gekostet haben?). ein wg-zimmer ist hier gerne auch mal für 1000 franken zu haben, ich habe schon eine 1-zimmerwohnung (37m2) im erdgeschoss eines neubaus am stdtrand für 1200 CHF besichtigt. All die Wohnungen die auf den internetportalen zu einem halbwegs vernüftigen preisen angeboten werden weil sie bspw einer genossenschaft gehören werden beim besichtigungstermin von interessenten überrannt, es quetschen sich gerne mal 50 leute in eine 2.5-zimmerwohnung (ich habs gezählt, es stimmt). Die wohnungssuche an der limmat hat sowieso ihre eigenarten. Die quadratmeterzahl steht nie dabei, immer nur die anzahl der zimmer. Dafür ist es in der schweiz normal, dass die küchen nicht nur mit einem herd, sondern auch mit einem kühlschrank ausgestattet sind, weshalb wi unser schweres ding umsonst zu den eidgenossen geschleppt haben. in jeder wohnung steht ausserdem entweder ein waschmaschine oder, was häufiger der fall ist, es gibt im keller ein oder zweigeräte zur nutzung fürs ganze haus. das ist echt super, jetzt muss ich mir keine neue kaufen. Ferner sind kellerraum und dachbotenraum auch standard, nur dass das eben hier estrichabteil heisst.

Auf den wohnungsbewerbungsformularen muss man ähnlich wie in deutschland die hosen runter lassen, aber mit der frage "sind sie in den letzen drei jahren betrieben worden?" konnte ich zunächst nichts anfangen und musste meine kollegen fragen. Betrieben werden heisst schulden machen die man nicht zurück zahlt. Dann wird man betrieben, die betreibungen werden im betreibungsregister gespeichert und einen betreibungsregisterauszug muss man der wohnungsbewerbung beilegen. so laufe ich von besichtigung zu besichtigung, immer einen aktuellen betreibungsregisterauszug in kopie am start und denke dass ich eher sechs richtige im lotto habe als in zürich eine wohnung zu finden, die ein annähernd akzeptables preisleistungsverhältnis hat.

die wohnungssuche hat einen vorteil: ich bekomme sehr viel von der stadt zu sehen.

wiedikon
3zi, parkett, verkehrsgünstg gelegen, 1650 CHF.




Sprüngli macht angeblich die beste Schokolade der Welt.

Ich bin auch ein Atombunker

Ich fahre nichtsahnend in unserem institut in den keller, um mir das archiv anzusehen. ich stege bei -3 aus dem fahrstuhl und denke nanu, hab ich mich verfahren? das archiv im keller ist nicht nur archiv, nein, es ist auch ein atombunker! im ernst!






Meine kollegen können meine aufregung gar nicht verstehen, denn in der schweiz ist es ganz normal, einen atombunker im keller zu haben. jeder schweizer weiss, wohin er muss, wenn... tja, wenn wer eigentlich kommt? der russe? die eu? auf jeden fall ist man vorbereitet.

Schwyzerdütsch

Auf den ersten blick denkt man (ich), ach, das ist ja alles ungefähr so wie in deutschland hier, sogar die zeitungen sind auf deutsch, schönschön. aber nix da. 'huhahrähgaijl' entfährt es dem schwizer unter freunden manchmal, wenn er etwas richtig grossartig findet (auf der schweizer tastatur gibts kein sz weils in der schweiz kein sz gibt. dafür ganz viele andere tolle bunte tasten mit ganz vielen komischen buchstaben drauf. meine liebligstasten vereinen folgende buchstaben auf einer taste: <äàÄÀ><öéÖÉ><üèÜÈ> wozu das wohl gut ist?).

beobachtungn der schweizer eigenarten werden sicher meine nächsten 100000 posts füllen, deshalb hier nur der anfang: die sprache. DIE SPRACHE! wenn die schweizer untereinander schwyzerdütsch (hoi zäme! geisch guah?) reden versteh ich sowieso nix, aber wenn sie hochdeutsch reden oder schreiben versteh ich sie manchmal auch nicht:

dieses geschäft macht auch in pferden? Handy heisst hier Natel, es wird nicht geschaut sondern gelurgt, es klingt nicht sondern es tönt, das heisst Estrich und nicht Dachboden, der Aufwand ist der Umtrieb und abends geht man nicht aus, sondern man geht in den Ausgang.

Samstag, 27. Oktober 2007

Hallo Züri

Neuer Job als Oberassistent in Zürich, ganz kurzfristig angeboten und angetreten. Also brachen Daniel und ich unsere Zelte in Berlin ab, schafften den Hausrat in einen Lagerraum in Zürich und kurz nachdem Daniel nach Glasgow rocken ist, bin ich über Hamburg an die Limmat gezischt. Mit dem CityNightLine.

One-Way, also hab ich mir was geleistet. Economy Single, mein eigenes kleines Zimmerchen mit Bett, Schrank, und Waschbecken.

Eine Bar gibts auch.

Am nächsten Morgen empfängt mich die Schweiz mit Sonnenschein. Die Reise im Schlafwagen ist herrlich.

Im zürcher (ja, das schreibt man so, dazu später mehr) Hauptbahnhof hängt dieses tolle 3D-Display an der Decke. 

In Zürich scheint die Sonne. Ich fahre zu Juliane und Philipp, die mich großartigerweise bei sich aufnehmen, bis ich eine Wohnung habe.

Danach laufe ich durch Zürich zum Kreisbüro und beantrage meinen Ausländerausweis (dazu später mehr). Der Wahlkampf ist in vollem Gange und Herr Blocher spaltet mit seiner rechtsaussen-SVP das Land.


Dann gehts zu meiner neuen Wirkungsstätte: Das Institut für Psychologie der Universität Zürich.

Ein Bürogebäude, in dem früher mal eine große Ingenieurfirma saß, die dann eine der spektakulärsten Firmenpleite der Schweiz hingelegt hat. Deshalb ist da drin alles ganz schick, so mit automatischen Schiebetüren aus Glas und so. Nach meinem ersten Arbeitstag heimatliche Gefühle beim Einkaufen in der Nähe des Instituts:

Zur Einkaufslandschaft in Zürich schreibe ich die Tage noch ein paar Zeilen. Aber erster Eindruck Zürich: Schön! Das wird schon.