Montag, 5. November 2007

Was macht die Kunst?

Schon vor einigen Wochen war ich auf einer ganz wunderbaren Messe für moderne Kunst in in den ABB-Hallen Zürich. Ganz viele Galerien und Künstler stellten Verkäufliches aus; grossformatige Fotografien von Eisbergen lagen sehr im Trend.

Die grossformatigen (und erstaunlich bezahlbaren) Fotos der Berliner Galerie LUMAS haben mir besonders gut gefallen.



Neben der Ausstellungshalle, die früher mal eine Fabrikhalle der ABB war, ist eine Brachfläche mit einer Stahlkonstruktion bebaut worden, die an eine Fabrikhalle erinnert, aber ein hängender Garten ist:





Samstag, 3. November 2007

Bist Du ein Migros-Kind oder ein Coop-Kind?

Diese Frage stellte neulich eine Kollegin von mir einer anderen. In dieser Frage steckt so viel Schweiz drin dass es kracht. In der Schweiz gibt es nur zwei Supermarktketten. Das stimmt natürlich nicht, es gibt schon noch ein paar mehr, aber da kauft man als Schweizer nicht. Für die Schweizer gibts nur Migros (sprich: Migro) und Coop (sprich: Kohp). Und die Frage ob Migros oder Coop ist ungefähr so wie die Frage nach Homo- oder Hetero oder nach Evangelisch oder Katholisch:
  • Es ist eine ernste Angelegenheit.
  • Es ist eine Frage der eigenen Identität.
  • Beides schliesst sich gegenseitig aus.
Die Unterschiede zwischen beidem? Ein objektiver Schweizer hat mir das so erklärt: Migros ist aus einer Genossenschaftsidee hervorgegangen, Familien sollen sich vom Sortiment ausgewogen ernähren können (deswegen gibts bei Migros auch keinen Alkohol und keine Zigaretten), Migros engagiert sich itensiv für die Gesellschaft, und Coop ist genauso teuer bloss ohne gesellschaftliches Engagement.
Meine Wahrnehmung: Migros ist eine Krake, die überall ihre Finger drin hat: Es gibt Migros-Volkshochschulen, Migros-Tanzschulen, Migros-Heizöl, Migros-gespnserte Museen, undundund und damit sich Migros das alles leisten kann kostet eine Gurke bei Migros 1 EUR und eine Packung Schinken kostet 4 EUR. Und weil die Schweizer das gewöhnt sind, verkauft Coop zum gleichen Preis, nur dass es da noch Alk dazu gibt. Und weil Migros auch lieber Geld verdient als die Gesellschaft behütet, hat Migros noch den Schweizer Discount-Supermartkt Denner gekauft und vertreibt dort den Alkohol. Aber offiziell gibts ja beim Migros keinen Alk. Damit keine Misserständnisse aufkommen: Ich gehe auch lieber zu Migros, weil ich das Gefühl habe, dass man dort noch einige Sachen billiger als beim Coop bekommt.
Die Schweizer Verbundenheit zum Migros ist so unerschütterlich, dass nur selten woanders eingekauft wird. Deshalb wachsen die Kinder hier mit der Migros-Produktpalette auf: Migros-Kinder eben.

(soweit ich weiss steht ist der Name Migros aus dem Französischen demi en gros hervorgegangen. Der Ur-Migrogründer hat Grundnahrungsmittel in so grossen Mengen (en gros) eingekauft, dass er sie an die Hausfrauen für die Hälfte des üblichen Preises (à demi) verkaufen konnte)

Maximale Sitzdauer nicht überschreiten

Ausgang

Urs war gestern in der Stadt und wir haben einen tollen Abend miteinander verbracht. Erst hat er mich in den Zeughauskeller am Paradeplatz zu einem zünftigen Schweizer Abendessen eingeladen (leider habe ich den Namen der Wurst vergessen, die es gab), bei dem ich einen guten Blick auf die halbautomatische Flugabwehrkanone aus den 60ern hatte, die über einem der Eingänge zum Restaurant thront. Ist leider auf dem Foto nicht zu sehen. Was haben die Schweizer bloß mit ihrem Militär? Ich raffs nicht.

Wir sind dann ins La Perla, einem ehemaligen Kuzwarenladem an der Langstrasse, auf eine Vernissage gegangen. Eine Freundin von meiner Kollegin Seraphina (rechts im Bild) hatte dort gestern Austellungseröffnung.
Ich würde es mal als Minimal Art bezeichnen:
Urs hat es auch sehr gut gefallen.

Anschliessend mussten noch ein paar Kaltgetränke im Casablanke konsumiert werden. Wir treffen Urs' Freund Marco und amüsieruns uns prächtig. Das Casablanca wird meine neue Stammkneipe.

Jedem sein Gewehr

Es ist tatsächlich so, dass jeder Schweizer, der in der Armee war (und das waren die meisten), sein Sturmgewehr samt Munition zu Hause hat. Die Wehrdienstleistenden nehmen ihr Gewehr auch offensichtlich nach Feierabend mit nach Hause, denn ich ich begegne in der Bahn ständig Gruppen von Soldaten, die ihre dicke Wumme lässig umgeschnallt haben. Ich finde den permanenten Anblick von Sturmgewehren mit Magazin drin sehr verstörend:

Die schönte Uni der Welt...

...ist die Universität Zürich, meine neue Alma Mater und Arbeitgeberin. Das Hauptgebäude ist wunderschön im Zentrum am Hang gelegen. Das Gebäude selbst ist der Hammer, von aussen...



..wie von innen:


Das ist der frischsanierte Lichthof im Hauptgebäude der UZH. Ich finds wun-der-schön.